REZENSION

von Karin Hahn

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BOOK REVIEWS

DEZEMBER 2007

KALENDER 2008

WEIHNACHTSBÜCHER 2007

Bücher über Museen

BELLETRISTIK

Milena Agus

Bernadette Calonego

Sigrid Damm

John von Dueffel

Erica Fischer

Margaret Forster

Auli Mantila

Claire Messud

Saskia Noort

Wlodzimierz Odojewski

Hanns-Josef Ortheil

Georg M. Oswald

Annette Pehnt

BILDERBUCH

Chen Jianghong

Neal Layton

Morten Ramsland

John A. Rowe

JUGENDBUCH

Phil LaMarche

Marlene Roeder

Joanne K. Rowling

KINDERBUCH

Julia Bruce

Catrin Frischer & Susanne Koppe

Conn und Hal Iggulden

Cynthia Kadohata

Tulipan

HOERBUECHER

Daniel Glattauer

Herrad Schenk

Katja Herzke, Friedemann Schmoll

KOCHBUCH

Sybil Gräfin Schönfeldt

FILM

Bee Movie

Mr. Magoriums Wunderladen

Bücher über Museen für Kinder

Bilderbuch

Posy Simmonds: Lulu im Museum, Diogenes Verlag, Zürich 2007, €14,90

„ Zu Hause war ich böse... Mensch! Wann gehen wir in den Park?“ steht als Sprechblase über dem kleinen, runden Mädchen Lulu, das ungeduldig in seiner roten Jacke und in seinen roten Stiefelchen auf den Papa wartet. Lulu hat keine Lust mehr hier herumzustehen. Immer muss Papa so trödeln und alles nur wegen diesem

Hosenscheißer Willy. Lulus Geduld wird sehr auf die Probe gestellt, denn auf dem Weg zum Park wollen Bekannte den kleinen, süßen Babybruder begutachten. Dann schneit es und Papa friert. Er geht schnurstracks mit der tobenden Lulu ins Museum.

„ Im Museum habe ich gebrüllt...“ Lulu ist enttäuscht und bockig. Kein Schnee, kein Park, nur langweilige Bilder. Allein auf der Bank, Papa ist bereits in die Ausstellungsräume gegangen, schnieft sie vor sich hin bis jemand sie darauf aufmerksam macht, dass man nicht in der Nase bohrt und die Füße gefälligst von den Polstern nimmt. Ein bisschen Benehmen kann man schon in einem Museum erwarten.

Ein kleiner, rosiger und ein weißer Engel springen aus dem Bild und vom Sockel und meckern mit Lulu. Sie greifen sich das kleine Mädchen und fliegen mit ihr zu einem Bild, dass Menschen in den Niederlanden im Schnee zeigen. Und nun beginnt für die drei eine Reise durch die Bilderlandschaft des Museums. Lulu und die Engel waten durchs Wasser, knurren einen Tiger an, tätscheln einen König, tummeln sich in Stillleben und verirren sich im grusligen Wald. Am Ende ist Lulu bester Laune, sie hat etwas wirklich Tolles erlebt und das auch noch in diesem langweiligen Museum. Die kleinen Putten, die genau soviel Spaß wie Lulu hatten, fängt der Museumswärter ein, nimmt sie an die Hand und bringt sie wieder an ihre angestammten Plätze.

Posy Simmonds hat ein beschwingtes Bilderbuch über einen ungewöhnlichen Museumsbesuch gemalt. Wie in einem Comic, Bild für Bild, mit sparsamen Sprechblasen gestaltet sie ihre unterhaltsame, fröhliche Geschichte und lässt viel Raum für die eigene Lust am Betrachten.


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Kinderbuch

Jan Mark, Richard Holland: Komm mit ins Museum!, Knesebeck Verlag, München 2007, Halbleinen, 53 S., € 17,95

„Och, nicht schon wieder ins Museum!“ Diesen Satz kennen Eltern nur zu gut. Doch warum soll es auch immer nur ins Naturkundemuseum oder Technikmuseum gehen? Es gibt auch viele andere interessante Sammlungen, die Kind sich anschauen könnten, wenn da nicht dieses Vorurteil wäre: Museum, das kann doch nur langweilig sein.

Und nun auch noch ein Buch! Der englische Autor Jan Mark fordert den Leser in einem leicht lockeren Plauderton auf, sich überraschen zu lassen. Niemand achtet hier darauf, dass auch ja nichts angefasst wird oder gar die Alarmanlage losgeht.

Schritt für Schritt wird der Museumsbesucher in die Geschichte des Wortes Museum eingeführt, er lernt so einiges über Zar Peter I., seine Zähne und emphatische Sammelleidenschaft, es geht um Zoologische Gärten, aber auch das erste Museum der Welt. Was ist eine Wunderkammer und wo auf der Welt gibt es überall Museen?

Jan Mark erweitert den Museumsbegriff und erzählt von Venedig als Museum, aber auch vom Tower in London oder dem Topkapi-Serail in Istanbul. Ob Mumie, Dinosaurierskelett oder Dampfmaschine alles wohl proportioniert kann interessant sein.

Natürlich darf in der unterhaltsamen Darstellung der Museumsdiebstahl von wertvollen Sammlerstücken nicht fehlen und die Lust am Betrachten von unglaubliche uralten Kuriositäten. Kleine Anekdoten beleben den Text, z.B. die von der Riesentaube, dem ausgestorbenen Dodo und seinem Schicksal. Dieser Ausflug in die Geschichte der Museen wartet nicht nur mit wissenswerten Informationen auf und beantwortet wichtige Fragen, er weckt auch Verständnis für die Nöte der Sammler und Aussteller besonderer Museumsexponate.

Den Text begleiten witzige Collagen, Fotos und Zeichnungen von Richard Holland.

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Sachbuch

Mario Giordano: Bilderäuber, Die größten Kunstdiebstähle, Aufbau-Verlag, Berlin 2007, 64 S., € 19,95

Es soll ja Museen geben, die haben keine Sicherheitsanlagen. Andere Aussteller sind nicht in der Lage die hohen Versicherungssummen für die Kunstwerke zu zahlen. Aber Kunsträuber haben es auch nicht so leicht. Wer kauft schon ein bekanntes Gemälde von Vincent van Gogh oder Caspar David Friedrich, wenn er weiß, dass es jeder kennt und es auch noch gestohlen ist. Wer Kunst besitzt, will sie meistens auch zeigen. Also stehlen die Täter die Gemälde, nehmen sie sozusagen in Geiselhaft, um sie dann gegen ein Lösegeld wieder abzugeben. So geschehen bei William Turners Bild „Licht und Farbe“ und Caspar David Friedrichs „ Nebelschwaden“. Mario Giordano hält sich wie in jedem seiner klar strukturierten Kunstbücher für Kinder mit Kommentaren zurück. In wenigen Worten skizziert er die Besonderheit des Künstlers, wählt klug Zitate ( „Für einen Künstler ist es vor allem gefährlich, gelobt zu werden.“ Evard Munch) aus und schildert kurz den Hergang des Diebstahls. Der Betrachter konzentriert sich somit auf das Bild und die Motive, die er sich mit Hilfe der Schablone genauer ansehen kann.

Berühmt ist das Plakat, dass das Porträt von Francis Bacon zeigt. Gemalt hat es Lucian Freud. Mit Hilfe des Plakates suchte der Maler 1988 sein Bild und setzte auch eine Belohnung aus. Aber bis heute ist dieses Gemälde nirgendwo aufgetaucht.

Eine unspektakuläre Geschichte reiht sich an die andere, denn besonders einfallsreich sind die Kunstdiebe in den meisten Fällen kaum. Aufregend ist nur, welches Bild zur Beute wurde. Edvard Munchs weltbekanntes Bild „Der Schrei“ scheint unter Kunstdieben besonders beliebt zu sein. Beruhigend kann jedoch festgestellt werden, dass die Aufklärungsrate sehr hoch ist und das Diebesgut in vielen Fällen wieder auftaucht.

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Sachbuch

Anna Nilsen: Tatort Kunstausstellung, Leg den Fälschern das Handwerk!, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2007, 48 S., € 14,90

Henry Hammer, der Kunstauktionär, will am kommenden Tag 34 wertvolle Meisterwerke meistbietend versteigern. Aber in einer Mail erhält er den anonymen Hinweis, dass 16 Gemälde gefälscht sind. Das ist ein Hammer, keine Frage! Nun ist Spürsinn, Köpfchen und vor allem Fingerspitzengefühl gefragt. Welche Bilder sind pure Imitationen? Zum Glück sind die stadtbekannten Fälscher in einer Kartei erfasst und haben so ihre Spuren hinterlassen. Auf der Suche nach den Betrügern lernt der Betrachter nicht nur Signaturen kennen, sondern auch die wundervollen Arbeiten von Edward Hopper, Hieronymus Bosch, Pablo Picasso, Georges Seurat oder Paul Gauguin im großen Kunstauktions-Katalog. Viele Informationen über die Maler bereichern die schweißtreibende Detektivarbeit. Auf jeden Fall liegt ein hartes Stück Arbeit vor demjenigen, der sich der Herausforderung stellt und Henry Hammer unterstützen will. Er muss rechnen können, genau hinschauen und kombinieren. Ein Kunstbuch für Kinder der ganz anderen Art! Gute Idee!

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