REZENSION

von Karin Hahn

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Erica Fischer: Himmelstraße, Geschichte meiner Familie, Rowohlt Berlin, 2007, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2007, Gebunden, 256 Seiten, €19,90

„Mich haben immer wieder Leute gefragt, warum schreibst du nicht über deine eigene Familie? Aber damit will ich vorerst nichts zu tun haben. Vielleicht später einmal, wenn ich siebzig bin....“ äußerte Erica Fischer in einem Interview. Jetzt ist die bekannte Journalistin und Autorin von „Aimée und Jaguar” 64 Jahre alt und hat es gewagt, sich ihrer schmerzvollen Familiengeschichte zu stellen. Nach langer, innerer Flucht ist sie bei sich angekommen, um sich ihre Geschichte von der Seele zu schreiben.

Beklemmend beginnt der Lebensbericht einer Frau, die sich nirgendwo zugehörig fühlt. Nach dem Tod der Mutter in der Wiener Vorstadt sucht die Familie vergeblich Ericas Bruder Paul, einen Mann, der mit seiner Mutter in einer bedrückenden Abhängigkeit zusammengelebt hat. Das Schlimmste wird sich im Laufe des Buches bestätigen. Paul hat sich, lebensunfähig wie er war, getötet.

Erica Fischer versucht nun zu erkunden, wie ihre unterkühlte Mutter zu diesem Menschen werden konnte, der egoistisch seine Umwelt tyrannisieren muss. Die Gleichgültigkeit der Mutter hat das Mädchen Erica früh gespürt und sie sollte ein Leben lang andauern. Die Mutter, eine polnische Jüdin aus einer wohlhabenden Warschauer Familie, wusste, dass ihre Eltern im Konzentrationslager Treblinka ermordet wurden. Erica wird den Ort des Grauens sehen. Ericas Mutter verliebte sich in einen österreichischen Kommunisten und floh mit ihm von Wien nach England. Sie arbeitete hart, bekam zwei Kinder. Die Eltern kehrten mit den Kindern Erica und Paul im Jahre 1948 aus dem englischen Exil nach Wien zurück. Doch vorher wurden sie über eine lange Zeit getrennt. Die Briefe liegen Erica vor und sie berichten von einer innigen Liebe, die dann in der österreichischen Heimat nicht mehr standhalten kann. Ein Schweigen legt sich über die Familie, Paul verkümmert, der Vater sucht sich Geliebte, Erica geht ihren eigenen Weg. Die Mutter holt der gewaltsame Tod der Eltern ein und scheint sie zu zerbrechen. Erica durchleidet eine frühe Abtreibung, eine Vergewaltigung – alle Erlebnisse, die sie nur in einem langen Brief einer toten Mutter vortragen kann.

Himmelstraße, so heißt die Hauptstraße im Wiener Vorort Grinzing, auf der heute wie einst Scharen von Ausflüglern dem Heurigen entgegenziehen. Himmelstraße, so nannte die SS den Pfad, auf dem sie die Juden in Treblinka zu den Gaskammern trieb.

Die Einsamkeit aller überschattet die Familiengeschichte und stellenweise musste die Rezensentin eine Pause einlegen, denn diese literarisch exzellenten Erinnerungen lesen sich nicht leicht und bleiben lang im Gedächtnis.

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