REZENSION

von Karin Hahn

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Belletristik

Annette Pehnt: Mobbing, Piper Verlag, München 2007, 168 Seiten, 16,90 €

Joachim Rühler, Verwaltungsangestellter einer mittelgroßen Stadt, ist tief gekränkt, verunsichert, gedemütigt und wird auch noch am Valentinstag aus seinem Job gefeuert. Sukzessive wurden ihm wichtige Arbeitsbereiche entzogen, der Kommunikationsfluss zur Chefin wurde für ihn persönlich gekappt und vor allem wurden ihm Dinge unterstellt, die nie so gelaufen sind. Mobbing nennt das die moderne Welt, ein Anglizismus, den es im englischen Sprachraum nicht gibt.

Aus der Opferperspektive erzählt Annette Pehnt eine Geschichte aus der realen Arbeitswelt. Doch der Leser betrachtet Joachims Probleme sorgsam gefiltert, aus der Sicht der Ehefrau. Mit zwei kleinen Kindern das Reihenhaus hütend könnte sie mit ihrem Beruf als Übersetzerin die Familie finanziell nie über Wasser halten.

In feinster, sehr konzentrierter Prosa führt die Autorin nun vor, wie sich zwei Erwachsene an einem Konflikt abarbeiten, der nach und nach den Familienfrieden vergiftet. Die Frau ahnt, dass Joachim in seinem Alter nicht so schnell eine neue Stelle finden wird. Der soziale Abstieg droht und mit ihm der Verlust der sozialen Kontakte. Joachim ist zu deprimiert, um sich am Familienleben aktiv zu beteiligen, zu verletzt um sich aus seiner Depression zu lösen. Für ihn gibt es keine Alternativen, keine Lösungen – nur die Wiederherstellung seiner Position. Ein Illusion. Hilflos pendelt die Frau zwischen den subjektiven Informationen ihres Mannes, der ihre unmissverständliche Loyalität erwartet, den eigenen Gedanken und denen, der Freundinnen, die nur verunsichern. Aus der Binnenperspektive zeigt die Autorin die aggressive Stimmung zu Hause, denn Joachim bezeichnet den Zustand im Büro als Krieg, was allgemein auf Ablehung stößt, immer im Wechsel mit Joachims marternden Zweifeln, die nur um ein Thema kreisen: Wie konnte es sein, dass seine Kollegen A. und T. so ein durchtriebenes Spiel mit ihm gespielt haben und er es nicht bemerkt hat? Hatte er sich die neue Chefin von Anfang an zur Feindin gemacht? Ein ehemaliger Freund und Kollege hatte längst das Feld geräumt, Joachim gewarnt und in einer anderen Stadt Arbeit gefunden. Joachims Geschichte wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus, legt Konflikte frei, die so nie aufgetaucht wären. Auch die Kinder spüren den Unfrieden zwischen den Eltern. Die Ehefrau versucht zu schlichten, zu schweigen, zu kämpfen und muss doch verlieren. Eine Wahrheit gibt es für sie nicht und den Leser auch nicht.

Nach dem Erfolg vor dem Arbeitsgericht wird Joachim wieder eingestellt und nun beginnt das wahre Martyrium.

Annette Pehnt dehnt diese Form der gezielten Demütigung nicht aus, sondern lässt den Mann leiden, die Frau aufgeben und den Leser im Ungewissen.

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